Samstag, 8. Juli: Bis alle Kinder gegen 10.30 Uhr an der Sporthalle in Möttlingen zum Bezirks-Kindertag eintrafen, herrschte dort bereits reges Treiben. Teilweise unter Zelten wurden unter freiem Himmel verschiedene Spiel- und Werkstationen aufgebaut, während in der Halle die Stühle und Tische für die Bastelarbeiten zusammengerückt wurden. Für eine umfangreiche Verpflegung hatte ein eifriges Küchenteam alle Hände voll zu tun.
Nach der Begrüßung durch Bezirksevangelist Manfred Pfrommer und Bezirksältester Matthias Sicha, stellten die jeweiligen Teamleiter ihre Aktivitäten für den Tag vor. Direkt im Anschluss wurde mit allen Kindern für den Kindergottesdienst am darauffolgenden Sonntag noch zwei Lieder einstudiert. Trotz großer Hitze waren alle sehr diszipliniert bei der Sache, so dass der „Sturm“ auf die Spielstationen schon wenig später beginnen konnte.
Armbänder aus bunter Wolle, Nagelbilder, Girlanden aus Naturmaterialien waren ebenso begehrt wie Spielen und Toben bei schönstem Wetter auf dem Gelände. Beim Nähen von lustigen Eulen-Kissen war der Andrang so groß, dass schon vor Ablauf der Zeit alle Materialien aufgebraucht waren.
Beim Projekt „Altarschmuck“ sowie der Tischdekoration für das Eltern-Café zeigten einige Kinder großes Geschick und Ausdauer, so dass es am Ende eine stattliche Anzahl Gefäße mit bunten Blumengestecken zu bestaunen gab.
Für 15 Uhr waren auch die Eltern eingeladen. Im liebevoll dekorierten Café wurden sie von einer emsigen Kinderschar mit Kuchen, Kaffee und Kaltgetränken bedient.
Abgerundet wurde der Kindertag mit einem Quiz „Klein gegen Groß“ rund um das Thema: Wer oder was ist der Größte, Längste, Höchste oder etwa der Kleinste? Sieger waren mit knappem Vorsprung die Kinder. Doch weil auch Gott nicht auf das Ergebnis sieht, sondern auf das Bemühen, bekamen beide Teams (Kinder und Eltern) zur Belohnung jeweils ein gleichgroßes Glas gefüllt mit Bonbons.
Zur Vorbereitung auf den Kindergottesdienst wurden zum Schluss noch gemeinsam mit allen Eltern und Helfern ein paar Lieder angestimmt, die in der Sporthalle für eine besondere Atmosphäre sorgten.
Dank zahlreicher Helfer klappte auch das Aufräumen zügig und reibungslos. Alle waren sich einig: Es war ein durchweg gelungener Tag, der allen viel Freude bereitete!
Sonntag, 9. Juli: Die am Vortag hergestellte Altardekoration konnte heute in der Kirche in Bad Liebenzell bestaunt werden. Nicht nur die Kinder mit ihren Lehrkräften waren zum Gottesdienst eingeladen, sondern erstmalig auch die Eltern zu einem Familiengottesdienst. Ein abwechslungsreiches musikalisches Programm gestaltete die Zeit bis zum Beginn des Gottesdienstes kurzweilig: Zwischen erfrischenden Orgeltönen erklang das Kinderorchester, abgewechselt von zwei Solobeiträgen der Kinder am Klavier. Das Jahresmotto „Ehre sei Gott unserm Vater“ griff der Kinderchor auf in seinem fröhlichen Lied „Halleluja“ und schlug damit gleichzeitig die Brücke zum Eingangslied: „Der Gottesdienst soll fröhlich sein“ das jeweils im Refrain aufforderte: „Sing nun Halleluja…!
Der am Vortag eingeübte Kanon: „Der Herr ruft alle Menschen“ aufgeteilt in eine Kinder- und Erwachsenengruppe, bildete einen weiteren schönen musikalischen Einstieg in den Gottesdienst.
Bezirksältester Matthias Sicha erklärte anhand der Geschichte aus Markus 9, 33 und 34, dass es zu allen Zeiten bei den Menschen darum ginge, wer der Größte, der Stärkste oder der Schönste sei. Doch bei Wettkämpfen gäbe es in der Regel nur einen Gewinner. Zurück bleibe bei den Verlierern oft große Enttäuschung. Die Kinder bestätigten, dass niemand gerne verliert.
Dass bei Gott aber nicht Leistung, Fähigkeiten oder besondere äußere Merkmale zählen, verdeutlichte die Bibellesung aus (1. Samuel 16, Vers 1 bis 13). Ausgerechnet David, der jüngste und kleinste Sohn Isais, hatte Gott zum König auserwählt.
Der neue Vorsteher aus der Gemeinde Calw, Priester Michael Hochsprung, ergänzte die Geschichte des Machtstreits unter den Jüngern und stellte sich vor dem Altar neben ein Kind. „Was muss ich tun, um so groß zu werden, wie das Mädchen?“, fragte er die Kinder. Die Antwort war klar. Man muss sich selbst klein machen. Auf Augenhöhe, wünschten sich die Kinder, dass man miteinander umgehen soll. So kann man den anderen nicht nur besser verstehen, sondern ihm auch gleichzeitig Hilfe anbieten.
Ob eine Sünde größer ist oder mehr wiegt als eine andere, konnte nicht abschließend geklärt werden. Doch man war sich einig: Jede noch so kleine Sünde muss vergeben werden! In dem Bewusstsein, dass man jedoch zuerst dem anderen vergeben muss, der einem etwas Unrechtes getan hat, feierten alle ein feierliches Abendmahl.
Bevor am Endes des Gottesdienstes noch eine kleine Wegzehrung und zur Erinnerung eine Lupe verteilt wurden, beschrieben alle Kinder in ihrem Schlusslied noch einmal die Größe Gottes. Eine kleine Rhythmusgruppe unterstützte dabei die Aussage eindrucksvoll.