In Zeiten von Corona wird Kreativität großgeschrieben.
Wenn der Besuch von Gottesdiensten nur eingeschränkt möglich ist, bzw. nur ein kleiner Teil der Gemeinde das Angebot von Präsenzgottesdiensten nutzen kann, andererseits gerade Menschen im fortgeschrittenen Alter die Gemeinschaft so sehr vermissen, muss man eben nach neuen Begegnungsmöglichkeiten suchen.
Gerade die Musik kommt oft bei Telefonübertragungen der Gottesdienste qualitativ nicht so gut in den Wohnzimmern an und auch allein zu Hause zu singen, ist wenig attraktiv.
„Dann bringen wir eben die Musik nach Hause“, war die Idee aus einem Online-Seminar. Freiwillige SängerInnen aus dem Gemeindechor waren schnell gefunden. Eine passende Örtlichkeit unweit des früheren Kirchengebäudes in Calw-Stammheim, in dessen unmittelbarer Nähe gleich drei Gemeindemitglieder dicht beieinander wohnen, wurde als erste Anlaufstelle gewählt. Die Vorfreude war bereits bei der Ankündigung für den Sonntag zu vernehmen.
Bei perfekten Wetterbedingungen nach einem Gottesdienst, der „Freude weitergeben“ zum Inhalt hatte, wurde der kleine Chor bereits freudig erwartet. Eine Aufforderung zum Mitsingen musste man den ehemaligen Chorsängern nicht extra erteilen – die Lieder waren so mitreißend, dass sich ein gemeinsames Singen automatisch einstellte. Die gute Akustik zwischen zwei Häusern trug mit dazu bei, dass sich die wenigen Stimmen harmonisch zu einem Gesamtklang fügten, der alle sehr beeindruckte und berührte.
Zum Abschluss durfte das Wunschlied, das alle noch aus ihrer Jugendzeit auswendig singen konnten, „Der Herr ist mein Licht“, nicht fehlen.
„Möge die Freude noch lange nachklingen“ wünschten sich alle zum Abschied. Die Sängerinnen und Sänger waren sich einig: „Das werden wir auf jeden Fall in der nächsten Zeit noch öfter tun, denn die Freude ist ganz auf unserer Seite.“