Gottesdienste, in denen ein Bischof oder ein Apostel zu Besuch kommt, sind für eine Gemeinde immer besondere Ereignisse. Sonntag, 31. März 2019, war ein solch herausragender Tag. Zum Gottesdienst mit Bischof Jörg Vester war auch die Kirchengemeinde Holzbronn eingeladen.
Das Lied des Chores, „Ziehe deine Schuhe aus“, griff Bischof Vester gleich zu Beginn seiner Predigt auf: Mose, ein sehr geplagter Mann, verstand oft die Wege nicht, die Gott mit ihm und seinem Volk ging, obwohl er schon oft die Hilfe Gottes erlebt hatte. Doch Gott nahte sich ihm und sprach ihn an aus einem brennenden Dornbusch. Auch in heutiger Zeit verstehe man nicht immer, wozu manche Stationen durchlebt werden müssten. Das Wort der Predigt möge neue Kraft wirken und das Vertrauen stärken, dass Gott alle Menschen liebt und nur das Beste für sie im Sinn habe.
Der Predigt zugrunde lag ein Wort aus dem Gleichnis der Fußwaschung. Jesus wollte seinen Jüngern ein Beispiel geben, wie sie sich untereinander begegnen sollten. Als Petrus an der Reihe war, lehnte er es jedoch ab, unter dem Hintergrund, dass diese Tätigkeit zur damaligen Zeit Aufgabe der Sklaven war. Doch „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren" (Joh. 13, 7). Weiter erklärte er Petrus, dass er nur so „Teil an ihm“ haben könne. Als Petrus den Sinn erkannte, forderte er sogleich: „Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!“ Doch so wie ihm Jesus diese Bitte nicht erfüllt hat, erlebten auch die Menschen heute, dass nicht alle Wünsche und Anliegen, die vor Gott gebracht würden, in Erfüllung gingen. Die Erkenntnis, dass Gottes Wege richtig sind und er allein weiß, was für jeden richtig und gut ist, käme oft erst im Nachhinein.
Bezirksvorsteher Matthias Sicha erwähnte in seinem Predigtbeitrag, dass er sich in letzter Zeit häufiger die Frage stelle, ob er auch wirklich alles im Gebet vor Gott bringe, nicht nur die großen Sorgen. Er gab den Rat, auch in kleinen Dingen um SEINE Hilfe zu bitten und nicht allein auf die eigenen Stärken zu vertrauen.