Die Jugendlichen des gesamten Apostelbereichs hatten sich am Palmsonntag, 24. März 2012 zum Jugendgottesdienst in der Kirche Karlsruhe-Mitte versammelt.
Apostel Herbert Bansbach legte dem Gottesdienst das Wort aus Johannes 12, 1 – 3 "Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. Dort machten sie ihm ein Mahl und Marta diente ihm; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls." zu Grunde. Zur Verdeutlichung des biblischen Zusammenhangs las eine jugendliche Glaubensschwester zu Beginn des Predigtteils das Palmsonntagsgeschehen aus dem Matthäusevangelium (21, 1 – 11) . Apostel Bansbach stellte fest, dass Palmsonntag eine Häufung grandioser Missverständnisse sei. Betrachte man das Leben Jesu rein äußerlich nach jüdischen Gesichtspunkten, könne man es als jämmerlich bezeichnen: Von seiner Geburt in einer Krippe erfuhren als erstes die Hirten auf dem Feld, eine gesellschaftliche Randgruppe. Sein irdisches Leben endete mit der Hinrichtung am Kreuz. Nach jüdischem Verständnis war er in keiner Weise gesegnet, da er weder Reichtum noch Kinder besaß noch Siege errungen hatte. Ein weiteres Missverständnis stelle der Einzug in Jerusalem dar. Die Menschen erwarteten einen Befreier von der Besatzungsmacht. Jesus ritt aber auf einem Esel, einem Lasttier ein, das bereits symbolisch die Sünden aller Menschen trug. Noch heute besteht die Gefahr von Missverständnissen: Apostel Bansbach riet, in ausweglosen Situationen nicht zu sagen, es habe keinen Sinn mehr, sondern sich an Josua und Kaleb zu orientieren, die zuversichtlich auf Gottes Hilfe bauten, um das verheißene Land einnehmen zu können (4. Mose 14, 8) . Das Missverständnis "es sieht ja keiner – es ist ja gar nicht so schlimm" erläuterte der Apostel am Beispiel von Josef, der von Potifas Frau kontinuierlich versucht wurde. Obwohl es ihm erst einmal Nachteile einbrachte, blieb Josef standhaft. In seinem Predigtbeitrag empfahl Bezirksevangelist Thomas Ringle aus Pforzheim den Jugendlichen, Jesus bewusst in die persönliche Lebensplanung zu integrieren. Bezirksevangelist Thomas Schmidt aus Karlsruhe führte ein weiteres biblisches Missverständnis an: Judas spekulierte darauf, im zukünftigen Reich Jesu Verwalter der Finanzen zu werden und erkannte dabei nicht, dass Jesus kein irdisches Reich aufrichten wollte. Die Sinnlinie des Predigtteiles beschloss Bischof Martin Schnaufer mit dem Gedanken, dass Palmsonntag nicht Anfang vom Ende sondern Auftakt zum grandiosen Finale sei. Im Anschluss feierte Apostel Herbert Bansbach mit der jugendlichen Gemeinde das Heilige Abendmahl. Der Jugendchor, der fast die gesamte Empore der Kirche einnahm, umrahmte schwungvoll den Jugendgottesdienst. Mit der intensiven Probe begannen die Jugendlichen bereits 1,5 Stunden vor Gottesdienstbeginn.