Neuapostolische Kirchengemeinde hat geholfen / Kosten während der Krise müssen gedeckt werden
Von Julian Dörr, aus Schwarzwälder Bote, 04. Juli 2020
Calw. Die Neuapostolische Kirchengemeinde aus Stammheim hat der Calwer Tafel 1000 Euro gespendet. In seiner Qualität sei der Tafelladen am Herrmann-Hesse-Platz einzigartig, meinte Michael Vogelmann. Als Fachleiter des Bereichs Soziale Hilfe der Caritas Schwarzwald-Gäu habe er schon einige Läden gesehen. Sabine Thiele, hauptamtliche Mitarbeiterin der Calwer Tafel bestätigte: Alle Lebensmittel würden hier mehrmals überprüft, bevor sie über die Theke wandern. Das sei wichtig, um den Menschen ihre Würde zu wahren. „Die Leute, die hier einkaufen, tun das nicht freiwillig, sondern weil sie in einer Notlage sind. Deshalb ist es und wichtig, diesen Menschen ein normales Einkaufserlebnis zu verschaffen“, erklärt Vogelmann. Er und Thiele seien unglaublich dankbar für die großzügige Spende.
Richtiger Platz
Michael Hochsprung, Vorsitzender der Kirchengemeinde, zeigte sich überzeugt, dass das Geld so an den richtigen Platz komme. Seine Gemeinde sammelte bereits im Vorfeld nach Gottesdiensten Essen und Geld für die Tafel. Da seit dem Lockdown aber keine Gottesdienste mehr abgehalten werden durften, blieben auch die Spenden aus. „Deshalb ist das heute auch ein besonderer Anlass. Wir freuen uns darüber, hier diesen Soforthilfe-Zuschlag beisteuern zu dürfen“, so Hochsprung. Vogelmann erklärte, die Spende werde eingesetzt, um die Kosten während der Krise zu decken und um Lebensmittel zu kaufen: „Wir haben zwar 15 Spendermärkte, aber das Problem ist, dass nur Verderbliches gespendet wird. Alle unverderblichen Waren wie Konserven oder Babynahrung müssen wir selbst kaufen.“
Menschen in Notlagen
Ralf Lehmann der Öffentlichkeitsbeauftragte des Bezirks Calw der Neuapostolischen Kirche erklärte, die Spende komme eigentlich von der Gebietskirche Süddeutschland. „Es gibt bestimmte Förderschwerpunkte. Die Tafel zum Beispiel wird dauerhaft gefördert. Da die die Situation allerdings sehr kritisch war in den letzten Monaten, spenden wir heute diesen Betrag.“
Die 14 Mitarbeiter, von denen sich acht ehrenamtlich beteiligen, schätzen sich glücklich. Die Corona-Pandemie hat viele Menschen in eine Notlage gebracht. Deshalb war in den vergangenen Wochen besonders viel Betrieb. Erschwerend komme hinzu, dass viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter in eine Risikogruppe fallen. „Uns wurde auf jeden Fall nicht langweilig hier“, scherzte Vogelmann.