„Calw - das Tor zum Schwarzwald“ wurde zum „Tor zur Erlösung“
Am Sonntag, 5. März 2023, fand der erste der drei Gottesdienste in diesem Jahr statt, der dem Gedenken an Verstorbene gewidmet ist. Der Kirchenpräsident der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich, war dazu nach Calw im gleichnamigen Kirchenbezirk gereist. Begleitet wurde er von Aposteln der Gebietskirche.
Lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
„Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ – dieses Bibelwort aus Offenbarung 1, 17-18 diente als Grundlage für den Gottesdienst.
Gottes Liebe gilt allen Menschen, sein Heilswille ist universal – er will, dass allen Menschen geholfen wird. „Von Ewigkeit zu Ewigkeit bedeutet, dass auch die Menschen, die noch nie von Gott gehört haben, aus dem Zustand der Gottferne in Gottes Nähe kommen können“, erläuterte der Bezirksapostel. Indem er den leiblichen Tod erleidet, erfährt der Mensch zunächst keine Veränderung: Glaube oder Unglaube, Versöhnlichkeit oder Unversöhnlichkeit, Liebe oder Hass – das, was den Menschen geprägt hat, nimmt als Seele vor Gott Gestalt an. Durch den Opfertod Christi ist dieser Zustand zum Guten hin veränderbar. Heil kann der Mensch also auch noch nach seinem leiblichen Tod erlangen.
In seinem Predigtbeitrag nahm Apostel Manfred Schönenborn (Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg) insbesondere den Begriff der „Prägung“ auf. „Unser Glaubensziel prägt unseren Lebensstil“, zitierte der Apostel. „Wenn unser Handeln vom Evangelium Jesu geprägt ist, wir die Liebe zu Gott über alles stellen und dem Nächsten Heil und Gutes wünschen – dann können wir für andere eine Hilfe sein“, so der Apostel weiter. Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde Apostel Bauer aus dem Apostelbereich Ulm gerufen.
In diesem Bewusstsein beten neuapostolische Christen auch für Verstorbene. Dazu finden jeweils am ersten Sonntag im März, Juli und November besondere Gottesdienste statt, in denen der Gottesdienstleiter ein Fürbittgebet spricht. Ist an diesen Sonntagen der Stammapostel bzw. Bezirksapostel Gottesdienstleiter, geschieht noch Bedeutsameres: Die Sakramente der Heiligen Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls werden Verstorbenen gespendet. Vollzogen werden die Handlungen stellvertretend an zwei Amtsträgern; die Wirkung der Sakramente kommt hierbei einzig den Verstorbenen zugute.
Der Gottesdienst in Calw wurde von Gemeindechor, Orgel, Klavier und Querflöte festlich umrahmt. Im voll besetzten Kirchengebäude waren die Gemeinden aus Bad Wildbad, Bad Liebenzell und Neubulach versammelt. Die anderen Gemeinden erlebten den Festgottesdienst via Livestream bzw. Übertragung in die Kirchengemeinden.