Traditionell wird in der Gemeinde Bad Liebenzell am Erntedanktag der Altar sehr aufwendig mit Früchten und Gaben des täglichen Lebens geschmückt. In diesem Jahr war das anders.
In der Erkenntnis, keinen Hunger leiden zu müssen und alles im Überfluss zu haben, sind wir Gott sehr dankbar. Wir leiden keinen Mangel, selbst wenn durch die wirtschaftlichen Entwicklungen die Preise immer weiter steigen und das Leben teurer wird.
Aber gerade in solchen Zeiten dürfen wir den Blick nicht nur bei uns belassen. Nach dem christlichen Gebot der Nächstenliebe gilt es auch, die Not unseres Nächsten zu sehen. Viele Menschen in unserem Umfeld leiden unter den derzeitigen Verhältnissen und wissen oftmals nicht, was sie die nächsten Wochen essen sollen.
Gut, dass es Organisationen gibt, die Menschen in Not in solchen Lebenslagen helfen und unterstützen. Eine davon sind die Tafelläden. Hier können bedürftige Menschen kostenlos oder zu günstigen Preisen Lebensmittel erwerben, die zuvor gespendet wurden. Die neuapostolische Kirchengemeinde Bad Liebenzell unterstützt seit Jahren die Tafel in Calw mit regelmäßigen Lebensmittelspenden, zur großen Freude der Mitarbeiter und Kunden.
Gemeindevorsteher Jürgen Fuchs rief die Gemeindemitglieder in diesem Jahr zu Erntedank auf, doch ein besonderes "Lebensmittelopfer" zu bringen. Jeder bringt seine Gaben mit, um sie mit anderen zu teilen. Selbst der sonst üblich Altarschmuck wurde in Lebensmittel- und Sachspenden umgewandelt. Die Spendenfreude der Gemeindemitglieder war groß und es kam ordentlich was zusammen (auf dem Bild ist nur 1/3 der Spenden zu sehen). Die Menge der gespendeten Waren musste mit 2 vollbepackten Fahrzeugen zum Tafelladen nach Calw gebracht werden.
Die Dankbarkeit der Mitarbeiter über diese große Spende und die verborgene Freude derer, denen wir helfen konnten, ist uns Motivation, weiter zu sammeln. Denn Nächstenliebe kann auch durch den Magen gehen.