Unter dem Jahresmotto der neuapostolischen Kirche von 2022 „Gemeinsam in Christus“ feierte die Kirchengemeinde in Neubulach am 16. Oktober 2022 mit einem Festgottesdienst und anschließendem Zusammensein ihr 100-jähriges Bestehen.
"Streng genommen feiern wir ja drei 100-jährige Geburtstage, denn die heutige Gemeinde Neubulach fusionierte im Januar 2017 mit den Gemeinden aus Bad Teinach und Wildberg - und jede dieser drei Gemeinden wurde vor über 100 Jahren gegründet", schmunzelte Bezirksvorsteher Matthias Sicha zu Beginn seiner Predigt. Er gratulierte den Gläubigen zum Jubiläum und freute sich, als Ehrengäste Petra Schupp, Bürgermeisterin von Neubulach, Hans Georg Schmid, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Neubulach und einige Vertreter der Liebenzeller Gemeinschaft Neubulach begrüßen zu dürfen.
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort aus Psalm 27, 4: „Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten“.
Matthias Sicha beleuchtete in der Predigt verschiedene Punkte, warum Christen eine Gemeinde brauchen, nämlich um eine Heimat zu haben, um Gottesdienste zu erleben, die Gemeinschaft zu pflegen und Heiliges Abendmahl zu feiern. Und man soll im Haus Gottes darüber nachdenken, was sagt Gott in der Predigt zu mir? Was bedeutet das für mich, mein Verhalten und die Ausrichtung meines Lebens?
Gemeindevorsteher Rainer Klumpp wünschte der Kirchengemeinde in seinem Predigtbeitrag, dass sie weiterhin so aktiv bleibe wie bisher. Kinder, Jugend, diejenigen im mittleren Alter und Seniorinnen und Senioren, alle bringen sich in die Gemeinschaft ein. Auch musikalisch ist Vielfalt vorhanden: Kinderchor, Orchester, Klavier, Orgel und der gemischte Chor der Gemeinde umrahmten den Gottesdienst und erfreuten die Anwesenden mit ihren Vorträgen.
Nach dem Gottesdienst überbrachte Frau Bürgermeisterin Schupp Grüße ihrer Amtskollegen aus Bad Teinach-Zavelstein und Wildberg und dankte in ihrem Grußwort für das gewachsene Miteinander im Ort. Sie sprach davon, dass es heutzutage keineswegs selbstverständlich sei, dass eine Kirchengemeinde eine neue Kirche baut. Frau Schupp wünschte der neuapostolischen Gemeinde in Neubulach alles Gute und übergab eine Spende der Stadt Neubulach über 500,- €, die die Gemeinde für weitere Aktivitäten sicher gut gebrauchen könne.
Pfarrer Hans Georg Schmid von der evangelischen Kirchengemeinde Neubulach hatte ebenfalls Grüße der Pfarrerinnen und Pfarrer aus den Nachbargemeinden mitgebracht, wo die neuapostolischen Gemeinden ja auch bereits vor über 100 Jahren gegründet wurden. Pfarrer Schmid sprach über die Annäherung der christlichen Kirchen, die möglich sei, weil die Basis, nämlich Jesus Christus, stimme. Außerdem führte er aus, dass eine Kirchengemeinde den Christen Heimat gäbe und dass die Gläubigen einer Gemeinde die „toten Steine“ zu „lebendigen Steinen“ werden lasse.
Zum Abschluss des Festgottesdienstes sangen alle gemeinsam das Lob- und Preislied „Großer Gott, wir loben dich“ mit Orgel, Klavier, Trompete und dem gemischten Chor. Anschließend kamen die Anwesenden noch zu einem Umtrunk im Foyer der Kirche und anschließendem Mittagessen auf dem Kirchengelände zusammen. Während die Kinder sich bei verschiedenen Mal- und Bastelangeboten vergnügen konnten, wurde im Kirchensaal eine Diashow mit Bildern der ursprünglichen Gemeinden Bad Teinach, Wildberg und Neubulach gezeigt. Bei einem „offenen Singen“ erfreuten sich die Festgäste daran, beliebte „neuapostolische“ Lieder aus früheren Zeiten miteinander zu singen. Nach Kaffee und Kuchen waren sich dann am Ende der Feier alle einig: "Das war ein gelungenes, schönes Jubiläumsfest."
Die Gemeinde Neubulach zählt aktuell 237 Mitglieder. Sie wird von Gemeindevorsteher Rainer Klumpp geleitet, der von sieben Priestern, vier Diakonen und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern unterstützt wird.