Zuerst war es nur eine lockere Bemerkung des Vorstehers von Bad Liebenzell, Evangelist Jürgen Fuchs, der zu einigen Langensteinbachern sagte: "Ihr könnt doch einfach mal alle – da meine ich die ganze Gemeinde Langensteinbach – zu uns kommen, dann feiern wir zusammen ein richtiges Fest".
Das war bei der Hauseinweihung des Dirigenten, der von Langensteinbach nach Bad Liebenzell gezogen ist. Was zuerst vielleicht eher als "Trostpflaster" für die "Geber-Gemeinde" gedacht war, hat sich jetzt zu einer echten Gemeindefreundschaft entwickelt.
Nach weiterer Abstimmung und Vorbereitungen auf beiden Seiten fand dieses "richtige Fest" dann am 23. Juni statt. Fast die komplette Gemeinde
Langensteinbach fuhr an diesem Sonntag nach Bad Liebenzell und wurde dort schon vor der Kirche von dem gemeinsamen Posaunenchor willkommen geheißen. Allerdings sah das Wetter absolut nicht nach einem schönen Fest aus: Es regnete in Strömen, alle Tischgarnituren waren nass und die Trompeter mussten unter einem Zeltdach spielen.
Doch im Kirchenschiff war es trocken, dort fanden auch beide Gemeinden Platz und erlebten einen unvergesslichen Gottesdienst mit dem Bezirksältesten Matthias Sicha. Während des Gottesdienstes hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne lachte durch die Wolkenlücken.
Schnell wurden die Bänke und Tische abgewischt und das Mittagessen ausgeteilt. Es gab "Fleischküchle" mit verschiedenen Salaten und genügend zu trinken, auch eine Bar mit alkoholfreien Cocktails war aufgestellt worden. Zum Kaffee und Kuchen mussten sogar Zeltdächer aufgestellt werden, so stark blendete die Sonne.
Die Kinder hatten eine wichtige Aufgabe: Sie mussten eine Burg bemalen. Mit diesem Nachbau der Liebenzeller Burg will sich die Gemeinde Liebenzell auf dem Bezirkstag im Juli an einem Stand präsentieren. Für alle Glaubensgeschwister, ob jung oder alt, gab es an diesem herrlichen Nachmittag viel Gelegenheit, sich kennenzulernen und sich auszutauschen.
Der Abschluss des von allen Teilnehmern hochgelobten Gemeindefestes wurde wieder im Kirchenschiff gefeiert. Zunächst wurden dem Vorsteher der Gemeinde Bad Liebenzell die Gastgeschenke überreicht. Danach durfte der Vorsteher der Gemeinde Langensteinbach, Hirte Ronald Hume, einige Anekdoten aus dem Übersetzer-Alltag mit dem Stammapostel erzählen. Zuletzt dirigierte der Bezirksälteste Sicha das gemeinsame Abschlusslied.
Als Überraschung lud Vorsteher Fuchs alle Kinder noch zu einer Kugel Eis ein. Allen war klar, dass dies wohl nicht das letzte gemeinsame Fest der beiden Gemeinden war.