(19.04.2015) Die Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde Stammheim gedachten im Gottesdienst an diesem Sonntag der Artillerie- und Luftangriffe am 19. und 20. April 1945. Seit 1922 besteht die neuapostolische Gemeinde im Ort und auch einige der Altvorderen der heutigen Mitglieder waren von dieser Katastrophe betroffen.
In diesen Tagen kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs kamen fünf Bewohner ums Leben, viele wurden verwundet und ca. 470 Personen wurden obdachlos. Infolge der Angriffe mit Splitter- und Phosphorbomben wurden über 40% des Ortes zerstört. Viele der Bewohner konnten nur das nackte Leben retten, da die Phosphorschwaden und der dicke Rauch innerhalb von zwei Minuten den betroffenen Ortsteil in völliges Dunkel hüllten.
Im Laufe des Gottesdienstes wurde besonders an das damalige Geschehen erinnert. Bewegende Augenblicke waren, als ein Priester den Schulaufsatz einer damals 13-jährigen Schülerin vorlas, die bei dieser Katastrophe ihre Mutter nebst ihrem kleinen Bruder verloren hatte.
Während einer anschließenden Gedenkminute gedachten die versammelten Glaubensgeschwister in der Stille und Fürbitte der betroffenen Einwohner. Ein musikalischer Beitrag (mit Horn und Klavier) ließ diese bewegenden Augenblicke ausklingen.