Um den Mitgliedern weiterhin bei den Aktivitäten Vorsonntagsschule (für Kleinkinder), Sonntagsschule, Religionsunterricht, Jugendarbeit, Gemeindechor und -orchester ein abwechslungsreiches Gemeindeleben ermöglichen zu können, haben sich die Mitglieder der neuapostolischen Gemeinde Calw dazu entschlossen, den Standort in der Schillerstraße zu schließen.
Ein Großteil der bisherigen Mitglieder aus Calw (Stadt) wird künftig die Kirche im Stadtteil Heumaden besuchen; aber auch die Gemeinde Calw-Stammheim darf sich über Zuwachs aus der Kernstadt freuen.
Am 30. April führte Bischof Jörg Vester aus Pforzheim vor 130 Gläubigen den letzten Gottesdienst in der Kirche Schillerstraße durch. In seiner Predigt äußerte Bischof Vester Verständnis dafür, dass solch ein Schritt auch ein bisschen Wehmut im Herzen auslöst. Er sprach den Gläubigen aber Mut zu, positiv in die Zukunft zu blicken und vor allem die Chancen, die die Veränderung mit sich bringt, zu sehen. Am Ende dieses Gottesdienstes fand die Entwidmung der Kirche statt.
Apostel Herbert Bansbach, der Leiter des Apostelbezirks Karlsruhe, feierte am Sonntagmorgen, 3. Mai, einen Gottesdienst zur Gemeindezusammenführung in der Bozener Straße 26 im Calwer Stadtteil Heumaden. 190 Gottesdienstbesucher aus den bisherigen neuapostolischen Gemeinden Calw und Calw-Heumaden und aus der Gemeinde Calw-Stammheim nahmen an diesem Gottesdienst teil.
Zu Beginn des Gottesdienstes sang die Gemeinde ein Lied, das der Kategorie "Trauung" zugeschrieben wird. Apostel Bansbach erläuterte am Anfang seiner Predigt, weshalb er dieses Lied gewählt hatte. Bei einer Hochzeit finden zwei Einzelne zusammen. Die Freude über die vor ihnen liegende Zeit übersteigt bei weitem die etwas traurigen Gedanken an die Zeit, in der man noch allein war. Zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es bei den Gemeindemitgliedern aus Calw und aus Calw-Heumaden sicherlich auch betrübte Gedanken beim Zurückblicken auf die vergangenen Jahre, so Apostel Bansbach. Er wünschte den beiden Gemeinden aber, dass – wie bei einer Hochzeit – die Freude über die gemeinsame Zeit viel größer sein werde als die Gedanken der Sorge und Traurigkeit.
Als Predigtgrundlage diente die Bibelstelle Johannes 14, 14: „Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ Apostel Bansbach zeigte, wie Jesus im Vaterunser ein Beispiel gab, wie in seinem Namen gebetet werden soll. In diesem Gebet werden die Bitten nicht für eine, sondern für mehrere Personen geäußert. Der Apostel empfahl beiden Gemeinden, im Gebet auch für andere einzutreten, um eine freudige Zeit in der neuen Gemeinde zu erleben.
In dem Gottesdienst wurde auch an drei Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung durchgeführt. Bei der Heiligen Versiegelung übermittelt ein Apostel einem bereits mit Wasser Getauften die Gabe des Heiligen Geistes. Die beiden anderen Sakramente der Neuapostolischen Kirche, Heilige Wassertaufe und Heiliges Abendmahl, können auch von priesterlichen Amtsträgern vollzogen werden.
Die durch die Zusammenführung neu enstandene Gemeinde trägt den Namen „Calw“ und ist Namensgeberin des Kirchenbezirks.